OB Martin Horn nutzt große Bühne bei seinem ersten Neujahrsempfang am 9.01.2019 im Freiburger Konzerthaus, um für Dietenbach zu werben.

Foto: Oberbürgermeister Martin Horn
Foto: Oberbürgermeister Martin Horn - Foto: Quelle: https://www.freiburg.de/pb/,Lde/205852.html

Dass sein Vorvorgänger Böhme teilweise ganz ähnliche Probleme hatte, merkte er - sein Buch in Händen haltend - in seiner Rede an. Die BZ berichtete inkl. einer Fotostrecke. http://www.badische-zeitung.de/ueber-1500-gaeste-kamen-zum-ersten-neujahrsempfang-der-stadt-unter-ob-martin-horn [Sollten die Links nicht anklickbar sein, bitte vollständig in den Browser kopieren] Der BZ-Artikel wurde umfangreich bei BZ-Online kommentiert. Wenige Auszüge der Kommentare finden Sie nachfolgend: Kommentar Anton Behringer Schade, ich hätte mir gewünscht, dass unser neuer OB zumindest deutlich kritischer zu Dietenbach steht und nicht die Werbeslogans der Kampagnen-Macher aus dem Baudezernat zitiert. Dietenbach bedeutet für Freiburg ein gigantisches finanzielles Risiko, eine weitere Verschlechterung von Verkehrssituation und Luftqualität. Die Klimaziele werden dadurch auch 2030 nicht erfüllbar sein. Landwirten droht Enteignung usw. Dietenbach bedeutet ggf. irgendwann in 7-22 Jahren Wohnraum. Der fehlt aber heute, ob er dann noch fehlt, weiß niemand und das kann auch niemand mit Sicherheit vorhersagen. Die Erzeugnisse der Landwirte - unsere Nahrung - die benötigen wir hingegen ganz sicher, aber von den propagierten regionalen Erzeugnissen gibt es bald gar keine mehr auf Freiburger Gemarkung. Macht nichts, die Green City importiert halt aus Afrika, Asien und Südamerika - ganz nachhaltig. Bevor es aber soweit ist, haben - Dank erfolgreichem Bürgerbegehren - die Bürger*innen das Wort bzw. die Stimme und ich würde mich freuen, wenn sie mehrheitlich in ihrem ureigenen Interesse mit »Ja«, für den Erhalt von Dietenbach stimmen. Auf diese Weise, würden sie die Arbeit der wenigen noch verbliebenen Landwirte in Freiburg wertschätzen, anstatt ihnen ein weiteres Mal die Existenzgrundlage zu entziehen. Wer sich vor der Wahl für kritische Informationen und Alternativen zu Dietenbach interessiert, dem sei die Homepage des Aktionsbündnisses empfohlen http://www.Rettet-Dietenbach.de Ebenfalls sehr zu empfehlen ist der neue Film »Im Abseits von Green-City - die Bauern vom Dietenbach und das Wohnen« des Freiburger Filmemachers Bodo Kaiser, der verschiedentlich im Stadtgebiet aufgeführt wird und zudem kostenlos im Internet verfügbar ist https://youtu.be/YVjun77jZLE Kommentar Martin Synowzik: Ein Punkt der Rede, der im Bericht nicht erwähnt wurde, hat mich zum ersten Mal sehr nachdenklich gemacht. Der OB zitierte aus dem 25 Jahre alten Buch des Alt OB Böhmes und las die Kapitelüberschriften vor. Die Probleme damals waren identisch mit den Problemen heute. Als hätte sich 25 Jahre in Freiburg nichts bewegt! Es wurden aber Rieselfeld und Vauban gebaut! Und trotzdem hat sich am Thema Wohnungsnot nichts verbessert. Gefühlt ist es schlechter geworden. Ohne es zu merken hat OB Horn die Argumente von Herrn Behringer vorgetragen. Natürlich hat der OB für Dietenbach geworben, wer aber aufgepasst hat, hat gemerkt, dass er genau Herrn Behringers Kritik bestätigt hat! Anton Behringer Guten Morgen, eines zeigt der kritische Einwand von Herrn Synowzik, für den ich dankbar bin, in jedem Fall: Falls Dietenbach realisiert würde, ist es relativ wahrscheinlich, dass Martin Horn oder sein(e) Nachfolger(in), bei einem ähnlichen Anlass in vielleicht 7-22 Jahren sinngemäß konstatieren wird, "trotz Anwendung der immer gleichen Mittel, nämlich bauen, bauen, bauen, haben wir noch immer die gleichen Probleme." Das sollte Grund genug sein, Dietenbach, als die vermeintlich alternativlose Lösung, noch mal sehr kritisch zu hinterfragen, denn NIE hatte ein NEIN so viele Nebenwirkungen und nie war es so riskant und teuer. Nach meinem Eindruck haben sich viele Befürworter, allen voran die Stadt und die meisten Gemeinderät*innen, seit langem auf Dietenbach fixiert. Die vorhandenen Alternativen wurden abgetan, aber sie existieren und sind am Ende m.E. nachhaltiger, wirken schneller und Dietenbach bliebe dann irgendwann zur Not immer noch. Die Printausgabe war übrigens mit dem Zitat „Der Freiburger-Zug ist nicht entgleist“ überschrieben. Man könnte hinzufügen „noch nicht“ und zwar in Verbindung mit den hohen finanziellen Risiken, die ich bei Dietenbach sehe. Die Stadt verweist auf externe Gutachten und legt aber nichts vor, was nichts Gutes verheißt. Bekanntlich sind möglicherweise sehr hohe Kostenrisiken nur einer der vielen Gründe, die m.E. gegen Dietenbach sprechen. Die bisher von der Stadt z.B. auf der Website kommunizierten Zahlen sind gelinde gesagt eine Frechheit. https://www.freiburg.de/pb/,Lde/495838.html „Ist der Bau eines neuen Stadtteils ein finanzielles Risiko? Kosten und Erlöse sind mit Unterstützung externer Fachgutachter kalkuliert. Ausgaben von etwa 600 Mio. Euro stehen Einnahmen aus Grundstückserlösen und Fördermitteln in Höhe von etwa 590 Mio. Euro gegenüber. Der Stadtteil Dietenbach und seine Infrastruktur sind also finanzierbar. „ Wer sich dafür interessiert, wie die Stadt auf diese Zahlen kommt, muss sich auf die Suche begeben. Irgendwann wird man fündig und zwar bei einem Dokument das keine 1,5 Seiten umfasst. Wer so mit den Zahlen hinterm Berg hält, macht sich verdächtig und verdient kein Vertrauen. In den Kosten oben ist noch kein Cent von der Stadtbau einkalkuliert, für die die Stadt haftet. Mit solchen Zahlen, gibt’s für einen Privaten normalerweise nicht mal eine Kioskfinanzierung. Die Idee hinter dem Bürgerentscheid ist nicht die, dass die Bürger mit Werbung manipuliert werden, sondern dass sie im Vorfeld umfangreich informiert werden und sich dann dafür oder dagegen entscheiden. Das vermisse und bemängle ich bis dato.

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