Nanu, die Schwarmstadt Freiburg schrumpft plötzlich - Bevölkerungsrückgang im vierstelligen Bereich!

- Foto: Freiburg.de

Keine Pressemitteilung der Stadt und kein Artikel in den BZ.Medien. Klammheimlich wurden die Zahlen auf der Webseite der Stadt aktualisiert, offenbar in der Hoffnung, dass es möglichst niemandem auffällt.

Aber FRIMP hatte schon auf die neuen Zahlen gewartet, hatte jedoch nicht mit einem derartigen Bevölkerungsrückgang gerechnet.

Corona hat nicht nur ein Loch in den Haushalt gerissen, sondern auch die Stadt geschrumpft.

Die neusten Zahlen vom Statistischen Landesamt sind vom 3. Quartal 2020. Diese sind mit 230.023 um 1.172 niedriger, als im Jahr zuvor. Da 2020 der Geburtenüberschuss bei 623 lag, haben die Stadt sogar ca. 1.800 Menschen netto verlassen. Brutto waren es sogar 19.162 Fortzüge.

Die genauere Einwohnerzahl des Einwohnermeldeamtes ist mit 226.728 Personen (per 31.12.2020) noch deutlich niedriger.

Der Nimbus der Schwarmstadt scheint in Gefahr. Schon Ende 2017 verlangsamte sich das Tempo merklich. 2018 zogen dann, erstmals seit 2008, etwas mehr Menschen weg von Freiburg, als herzogen. 2020 waren es nun noch viel mehr.

Da seit 2018 neuer Wohnraum für etwa 4000 Menschen entstand, die Bevölkerung aber nicht gewachsen ist, resultiert daraus eine tendenzielle Entspannung des Wohnungsmarktes. Gleichwohl halten Gemeinderat und Stadtverwaltung an dem großen Neubaustadtteil Dietenbach fest. Die statistische Begründung geht indes immer mehr verloren, denn das Statistische Landesamt rechnete bereits vor Corona mit einem Quasi-Stillstand ab 2025, d.h. dann, wenn in Dietenbach frühestens Wohnraum beziehbar wäre.

Der Rückgang der Bevölkerung in 2020 wird den Wohnungsbedarf nun abermals reduzieren. Für eine Trendumkehr spricht momentan wenig.

Außer Dietenbach gibt es zudem noch weitere 20 angedachte Baugebiete und jede Menge kleinere Bauprojekte und viele Alternativen in der Stadt.

Im angrenzenden Gundelfingen ist zudem ein größeres Baugebiet in Planung. In Kirchzarten ist ein Großes fast fertig.

Wohnungsbau induziert i.d.R. Zuzug und Bevölkerungswachstum. Wer aber baut um Bevölkerungswachstum zu erzeugen, sollte dieses dann ehrlicherweise nicht als Begründung für die Bautätigkeit bemühen - sonst werden Ursache und Wirkung vertauscht.

Email Share Facebook Share

Bitte melden Sie sich zu diesem Zweck an oder registrieren Sie sich kostenlos, falls Sie noch keine Zugangsdaten für FRIMP haben sollten.