4. Welle mit Rekordinzidenzen in Freiburg

- Foto: Freiburg.de

Eine ambivalente Lage herrscht gegenwärtig. Einerseits wird auf Bundesebene das Ende der epidemischen Lage eingeläutet und auch auf Landesebene gab es zuletzt immer mehr Lockerungen, andererseits steigen seit geraumer Zeit die Inzidenzen wieder stark an. In Baden-Württemberg droht sogar die Ausrufung der Warnstufe, was u.a. Konsequenzen für Nichtgeimpfte hätte.

Situation in den Kliniken

Stand heute, werden in der Freiburger Uniklinik 17 Covid-19 Patienten behandelt, von denen 9 künstlich beatmet werden. Im Diakoniekrankenhaus und im St. Josefskrankenhaus werden je fünf weitere Patienten mit Covid-19 behandelt und im Lorettokrankenhaus einer.

90 % der Corona-Intensivpatienten sind ungeimpft.

In Freiburg gelten aktuell ca. 682 Menschen als infiziert. Seit Beginn der Pandemie waren es insgesamt 10.167.

Verstorben an, oder in Verbindung mit Covid-19 sind hier im Laufe der Pandemie insgesamt 180 Personen, im Alter zwischen 47 und 99 Jahren.

Die 7-Tages Inzidenz beläuft sich heute auf 169 – Tendenz stark steigend und so hoch wie nie.

Zur Sorge Anlass gibt aber weniger die aktuelle Situation, sondern die Möglichkeit, dass es bei dieser Dynamik bleiben könnte.

In jedem Fall ist mit einer steigenden Auslastung der Kliniken zu rechnen. Ob dies ähnlich oder gar schlimmer, als in den vorangegangenen drei Wellen sein wird, lässt sich schwerlich prognostizieren. Die deutlich aggressivere Deltavariante kompensiert leider tendenziell den Fortschritt beim Impfen.

Auch der Umstand, dass der Impfschutz im Zeitverlauf nachlässt, macht sich bemerkbar. Daher empfehlen die StIKo und viele medizinische Experten, den vulnerablen Personengruppen, deren Impfung schon länger zurückliegt, die Auffrischungsimpfung.

Ausbruch in Waldorfschule

Für diesen Anstieg mitverantwortlich ist ein Ausbruch in der St. Georgener Waldorfschule, der im Zusammenhang mit einer mehrtägigen Schulzirkusveranstaltung steht. Über 77 Infektionen stehen alleine mit dieser Schule in direktem Zusammenhang.

Eltern haben den Behörden und den Medien mitgeteilt, dass die Hygieneregeln dort nicht korrekt angewandt wurden, es zudem sehr viele Maskenatteste gab. Inzwischen ermitteln die Behörden.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Waldorfschule in die Kritik gerät, weil sie sich nicht an Coronauflagen hält.

SC Spiele und Corona

Auch auf Spielen des SC-Freiburgs scheint es zu Infektionen gekommen zu sein. Alleine auf den zwei Heimspielen im neuen Stadion waren seit dessen Eröffnung insgesamt 35.000 Besucher. Hinzu kamen Auswärtsspiele, zuletzt gestern in Osnabrück.

Am kommenden Samstag will der SC das Stadion gegen Fürth unter 2G Bedingungen ganz füllen. D.h. 35.000 Fans inkl. An- und Abreise.

Gastronomie

Kontrollen der Behörden, in zahlreichen Gastronomiebetrieben, förderten kürzlich, trotz Ankündigungen, jede Menge Verstöße gegen die Auflagen zu Tage.

Schulen

Im Laufe des Oktobers wurde die Maskenpflicht in den Schulen aufgehoben. Was die meisten Schüler*innen als erlösend empfinden dürften, ist sicher auch ein Grund für die stark steigenden Fallzahen. Nur ein kleiner, einstelliger Prozentwert der Klassenzimmer sind in Freiburg mit adäquater Lüftungs- und Filtertechnik ausgestattet.

Hinweise zur aktuell gültigen Corona-Verordnung finden sie hier:

https://www.freiburg.de/pb/1615769.html

https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/alle-meldungen/meldung/pid/aktuelle-aenderungen-der-corona-verordnungen/

 

Impfungen

Wer sich und andere vor Corona schützen will und noch nicht vollständig geimpft ist, oder wer vermeiden will Tests selbst zu bezahlen, wendet sich am besten an den Hausarzt. Die Impfungen sind kostenlos.

Auch wenn es zuletzt zu zahlreichen Impfdurchbrüchen kam, kann man davon ausgehen, dass Geimpfte deutlich weniger Einschränkungen erfahren und vor allem ein signifikant niedrigeres Infektions- und Erkrankungsrisiko haben, als Nichtgeimpfte.  

Sollte es doch zu einer Infektion kommen, wird z.B. der Lohnausfall während der Quarantäne übernommen.

Infos zu Testzentren

https://www.freiburg.de/pb/1674107.html

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