Status Dietenbach - Bau einer Erd-Deponie u.a.

Dietenbach
Dietenbach - Foto: Klaus Schitterer, Freiburg

Aktuell sind große Teile von Dietenbach Überschwemmungsgebiet, da es dort häufiger zu Überflutungen kommt (siehe Foto). Während das für die Natur oft von Vorteil ist, verträgt sich das nicht mit dem dort geplanten Wohnungsbau. Wegen des zusätzlich hohen Grundwasserpegels erfordert die Bebauung eine Aufschüttung des großen Geländes um bis zu 3 Meter.

Die Gegner der Bebauung befürchten im Zusammenhang mit den Hochwasserrückhaltebecken bei Günterstal ein immenses LKW-Aufkommen, alleine um das Erdreich für die Aufschüttungen beizubringen.

Nach Angaben der Stadtverwaltung sei der Zeitrahmen für Umweltprüfungen zum Umbau des Dietenbachgewässers und zur Errichtung eines Erdaushub-Zwischenlagers abgestimmt. Die Stadt habe bereits sieben hiervon betroffenen Landwirten die Pachtverträge fristgerecht gekündigt.

Das Erdaushub-Zwischenlager soll im Laufe des nächsten Jahres auf Flächen, die zwischen dem Autobahnzubringer und dem Dietenbachgewässer liegen, eingerichtet werden. Die Eigentümerinnen und Eigentümer, die mit der Sparkassengesellschaft kooperieren, stellen der Stadt die hierfür erforderlichen Flächen zur Verfügung.

Im Zusammenhang mit den Kündigungen wurden auch Termine für bilaterale Gespräche mit den betroffenen Landwirten vereinbart, um ihnen Ersatzflächen anzubieten. Wo sich diese befinden, wurde noch nicht mitgeteilt. Diese Gespräche werden jetzt im Mai und Juni stattfinden.
Zudem hat Oberbürgermeister Martin Horn allen betroffenen Landwirten nach dem Bürgerentscheid angeboten, ebenfalls mit ihnen ein Gespräch zu führen, das kurz vor Ostern leider krankheitsbedingt abgesagt werden musste und nun am 15. Juli nachgeholt werden soll.

Aktuell plant die Stadt demnach schon bald die Deponie zu bauen und dort Aushub etc. zwischenzulagern, bis die weiteren Baumaßnahmen in Dietenbach genehmigt wurden und beginnen können. Bekanntlich gibt es noch viele Hürden, aber die Stadt ist offensichtlich guter Dinge.

Die Stadt hält einen längerfristigen Betrieb der Erddeponie für denkbar, da in der Region großer Bedarf besteht. Daher würde auch manch Fahrt ins Umland wegfallen. Dass deshalb die Ökobilanz eines der größten Neubaugebiete Deutschlands positiv würde, bezweifeln die Kritiker allerdings vehement.

Die Bewohner*innen von Dietenbach werden demnach nicht nur viele Jahre mit Baulärm und Dreck, sowie Verkehrslärm der das Gebiet umgebenden Schnellstraßen und der A5 zzgl. 3. und 4. Gleis konfrontiert, sondern haben auch noch die Betriebsgeräusche und die Staubbelastung der Deponie inkl. LKW-Transporten zu ertragen.  

Bis es in dem neuen Stadtteil mal so aussieht, wie auf den Simulationen der Architekten, wird wohl mindestens eine Dekade vergangen sein – vermutlich sogar eher zwei.

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